Abstieg (Rund um Fußball)

MPO, Monday, 01.04.2019, 15:12 (vor 1824 Tagen) @ giallorossi
bearbeitet von MPO, Monday, 01.04.2019, 15:21

Vorab: Geht doch. Da hat sich jemand Mühe gemacht, und seine Meinung auch mal ausformuliert. :-)

TLDR*: enthält Kritik am Trainer, Zustimmung zum Posting von giallo und ein bisserl Klarstellung, dass manche "grundsätzliche Aussage" nicht pauschal richtig ist.

Dieser Aussage würde ich in Teilen widersprechen bzw. hier liegt genau unser Problem. Die taktische Ausrichtung insbesondere in der Rückrunde ist die Hauptproblematik. Die Innenverteidiger stehen relativ hoch und die Außenverteidiger systembedingt noch höher. [...] Insbesondere Bell und Hack sind jetzt nun mal nicht sonderlich schnell in der Sprintgeschwindigkeit und so entstehen reihenweise Gegentore (Bremen, Leverkusen, Augsburg etc.)

Ja. Und nein. Es ist ein Trugschluss, dass man mit langsamen Spielern eher tief stehen sollte. Im Grunde ist die Vorgehensweise von uns schon in Ordnung: Man schaut, dass man kompakt zusammenbleibt und der Abstand zwischen vorderstem und hinterstem Mann eher gering bleibt. Du hast dann mehr Leute direkt um den Ball und die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Kruse-Ball funktioniert, ist gering. Kann trotzdem passieren. Das wir kein grundsätzliches Problem damit haben, kann man auch daran festmachen, dass wir jetzt auch nicht x solcher Tore kassieren. Das "aber" dazu kommt gleich von mir. ;-)

Dazu kommt, dass die Raute im Mittelfeld mit einer 6 dem Gegner zusätzlichen Raum in der zentralen bietet.

Auch hier nicht ganz richtig. Ein-Sechser-Systeme haben den meistens pendelnd vor oder in bzw. hinter der Abwehr. Dann bildet sich je nach Situation hinten dadurch eine Fünferkette oder Dreierkette und es gibt 2 Sechser davor. Kunde lässt sich aber wenig nach hinten fallen. Allerdings spielen wir trotzdem meistens mit 3 gelernten 6ern vor der Abwehr: Sowohl Latza als auch Gbamin können theoretisch einen Sechser spielen. Aber beide haben auch gute Qualitäten nach vorne.

Außerdem sind die Abstände zwischen den Reihen in der Rückrunde deutlich zu groß, sodass der Gegner sehr schön den Raum zwischen den Reihen bespielen kann.

Hier kommen wir dann zum Kern. Und meistens ist das auch nicht "generell" sondern eher phasenweise. Kann passieren, ist aber u.U. verheerend. Das 4-4-2, auch in der Besetzung, ist an sich recht gut. Nach wie vor sind wir in fast jedem Spiel "drin", kreeieren Torchancen, sind am Gegner. So falsch kann das alles also nicht sein.

Zum Personal: Latza und Gbamin sind recht gute 8er Spieler. Öztunali... ist was spezielles. Auf dem Flügel war er bei uns bislang auch selten der Kracher. Aber den würde ich mal aussen vor lassen: Als typische 8er verwendet man meistens Spieler, die auch potentiell 6er spielen können und zudem ein bisserl Auge für die Offensive haben. Meistens sehr laufstark, system- und paßsicher. Das erfüllen Gbamin und Latza absolut.

Leider kann ich bei den taktischen Fehlern in der Rückrunde den Trainer nicht von Kritik ausnehmen. Er hat aktuell nur Plan A und der funktioniert nicht bzw. ist von den Gegnern sehr gut gescoutet.

Wer mein Geschreibsel verfolgt, der weiß auch, dass ich den Trainer nicht von Kritik ausnehme. Für mich ist er idR der, der am meisten beeinflussen kann, was auf dem Platz geschieht. Durch Training, Auswahl der Spieler. Nur: In Vieles davon hat man keinen direkten Einblick. Meinen Eindruck darüber versuche ich mir über alle möglichen Quellen zu holen. Ohne dass jetzt überzudramatisieren befürchte ich, dass Schwarz möglicherweise ein Autoritätsproblem gegenüber den Spielern hat. Zu Beginn der letzten Rückrunde gab es das Thema auch und auch dort war dann ein Teil der Lösung, die Zügel straffer zu ziehen und strenger zu sein.

Und meine "Lieblingskritik" an Schwarz ist eh, dass er mir manchmal etwas mutlos erscheint und etwas beibehält, dass ganz gut funktioniert, anstatt mehr zu riskieren.

Aber sicherheitshalber: So schlecht, wie uns manche hier im Forum schreiben, sind wir nicht. Es ist auch nicht nur eine Ergebniskrise, aber auf dem Platz passiert erheblich mehr, als die Resultate es aufzeigen würden.

Auch der Umgang mit den Nachwuchskräften bleibt ein Rätsel. Jonathan Burkardt spielt 4x zwischen dem 3. und 8. Spieltag (nach meiner Meinung recht vernünftig mit Ausnahme in Leverkusen) und war seitdem nicht mehr im Kader.

Keine Ahnung. Anmerken würde ich dazu, dass man in Mainz es idR schafft, relativ wenig an die Presse zu kommunizieren und die Gerüchteküche überwiegend auch sehr ruhig gehalten wird. Wer weiss, wie sich die Spieler neben dem Platz so benommen haben? Vielleicht kam auch direkt ein Berater angelatscht und wollte dann mehr herausholen? Weiss man nicht. War jetzt auch nicht so, dass die genannten Spieler jetzt wahnsinnig gut gewesen wären. Und wo der eine vielleicht einen super Sprint sieht, sah der Trainer dutzende taktische Fehler. Kann ich nicht beurteilen - mache ich deswegen auch nicht.

* = Troglodyten Lesbares Direkt Resümee


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