Ich war beim gestrigen Trainingsauftakt und musste etwas wehmütig an alte Zeiten denken...
Klar, damals war auch nicht alles perfekt. Schließlich hatte Kloppo 2004 ein ausverkauftes Haus gefordert und es waren dann nur 15.000!!! Dennoch Welten zu den 200 Zuschauern gestern. Dazu passend war es, dass keinerlei Moderation seitens des Vereins erfolgte, so dass entsprechend auch keine Stimmung aufkam.

Das soll aber keine Tirade werden, grundsätzlich finde ich es in Ordnung, wenn man klein und nüchtern einsteigt.

Besonders unangenehm finde ich in diesem Jahr die Kadersituation. Im Vergleich zu damals besonders drastisch. 2004 wurde vier Neuzugänge vorgestellt (darunter ein gewisser Nikolce Noveski) und der Kader war klar. Man wusste, auf wen man sich einstellen, freuen, hoffen kann.

Gestern war ein Neuzugang dabei (Hollerbach) und fünf Leih-Rückkehrer (Bobzien, Krauß, Fernandes, Tauer und Richter), von denen scheinbar höchstens Bobzien in den Planungen eine Rolle spielt. Hinzu kommt, dass in Sachen JB nur noch der Zeitpunkt unklar scheint, an dem der Wechsel zu einem emotional negativ besetzten Ligakonkurrenten bekannt gegeben wird.

Christian Heidel wird auf der Homepage zitiert, "dass wir mit dem vorhandenen Personal morgen in die Bundesliga starten könnten". Das halte ich für sehr gewagt. Selbst wenn man Hollerbach als Johnny-Ersatz sieht, muss sich im Sturm meiner Meinung nach noch etwas tun. Auch in der Innenverteidigung, die aktuell nicht ganz jung bzw. verletzungsanfällig und Sperre-gefährdet ist, besteht Handlungsbedarf.

Fazit: In dieser Saison halte ich es für besonders bedeutsam, den Kern des Kaders früh beisammen zu haben. Es wäre immens wichtig, dass wir zur Europapokal-Quali schon so gut eingespielt sind, dass wir daran nicht scheitern. Insofern hoffe ich, dass zumindest bis zum Trainingslager die meisten Baustellen und Unklarheiten gelöst sind. Wenn Leute wie Johnny oder Widmer (Stichwort: Bessere Aussichten auf WM-Kader als Stammspieler im einem kleineren Verein) nicht mehr da sind, hat das sicher nicht nur sportliche Auswirkungen, sondern beeinflusst auch das Zwischenmenschliche in der Gruppe.