1. 30 Millionen Euro sind ein Betrag, den Mainz 05 niemals ablehnen darf, für keinen Spieler. Weil kein Spieler allein so wichtig sein kann.

2. Mainz 05 in Person von Christian Heidel war sicher seit geraumer Zeit darauf vorbereitet, dass - wenn sowas passiert - direkt 2-3 Kandidaten in der engeren Wahl sind, die man als Ersatz holen kann. Die talentiert, aufstrebend sind oder vielleicht auch bundesliga-tauglichkeit bereits nachgewiesen haben.

Ich bin bei den zwei Punkten zwar gänzlich anderer Meinung, pflichte dir aber dennoch bei:

1.
Mainz05 ist einer der letzten echten Eingetragenen Vereine* in der Bundesliga, aber das Erwirtschaften von Geld ist - durch die Realität des heutigen Fußballgeschäfts und den wahnsinnigen Finanzdruck, der von Spielern, Beratern, anderen Clubs und den Medien ausgeht - die oberste Priorität. Klassenerhalt ist da eher ein Mittel zum Zweck statt das Ziel.
Während ich also der Meinung bin, dass man durchaus auch zu 500 Mio. "Nein" sagen könnte, weil man kein sportliches Risiko eingehen möchte oder eine Identifikationsfigur unbedingt halten sollte, dann erzwingt das Umfeld diese rein wirtschaftliche Entscheidung. Also, ja, dann "darf" man ein 30 Mio. Euro-Angebot für Gruda nicht ablehnen.
Sportlich ist das für beide Seiten für mich nicht nachvollziehbar. Da war der Berater vielleicht auch zu mächtig. Immerhin nicht Bundesliga. Aber wir sind uns sicher einig, dass ein weiteres Jahr bei Mainz ihm sehr gut getan hätte und es besser wäre, den Schritt ins Ausland und eine andere (härtere) Liga eher mit 20 oder 21 als mit 19 zu machen.

Ein Durchsetzen wäre toll für ihn, mich erinnert es zu sehr an R. Neustädter.

2. Nachdem in den letzten drei Transferperioden ein paar offensichtliche Fehlentscheidungen und die eine oder andere (zu diesem Zeitpunkt nachvollziehbare) Kurzschlussreaktion getroffen wurden, überwiegt bei mir was Transfers angeht zunächst einmal die Skepsis.
Ersatz holen ist immer mit einem Risiko verunden - auch ein 100 Millionen-Einkauf kann in die Hose gehen - Beispiele gibt's genug.
Nachdem uns nur noch zwei Top-Spieler (plus Zentner) aus der letzten Saison verblieben sind, bin ich jetzt der Meinung, zuviel geblutet zu haben.
Das Geld muss vielleicht zum Großteil investiert werden, um v.d.Berg zu halten/holen. Großes Investitions- oder Sparpotenzial sehe ich dann nicht. Schließlich wurde durch den Ghazi-Prozess, der uns noch kosten wird, gesehen, was für Gehälter gezahlt werden. Ein frisch verlängerter Amiri dürfte nach nochmal deutlich drüber liegen, was alles eingepreist werden muss.

* Als e.V. kann man nicht wie ein echter e.V. agieren, wenn man mit privatwirtschaftlichen Entitäten in Konkurrenz steht und man somit in einem privatwirtschaftlichem Umfeld agieren muss.