Mein Ausblick: Heimspiel im Pokal - die Bayern kommen

Nach dem Weiterkommen in der 2. Runde beim VfB Lübeck hoffte die Nullfünf-Gemeinde auf ein Heimspiel. Bekam sie. Gegen Bayern. Das sorgte nicht nur für Freude. Wenngleich ein Duell mit einem der erfolgreichsten Fußballvereine der Welt sportlich reizvoll ist - für Verein und Fans könnte es das letzte Pokalspiel in dieser Runde sein. Nach zwei Ligaerfolgen von Nullfünf in den letzten beiden Spielzeiten dürfte der Rekordmeister gewarnt sein. Ein Erfolg gegen die Bayern wäre natürlich schön - zu erwarten ist er nicht.
Stattdessen erwartet den Nullfünf-Dauergast wohl wieder ein Stadion, das voll ist mit Bayern-Sympathisanten, die halt mal "ihren Verein" vor der Haustür sehen wollen. Schon im April letzten Jahres beglückte mich diese Art von Anhang auf der Rückreise vom Spiel. "Klar, ihr macht uns das Stadion voll, gewonnen haben wir (3:1) nur, weil ihr ja eh schon Meister wart und ein Karnevalsverein wird nie die Erfolge des ruhmreichen FC Bayern erreichen können! "Da lobe ich mir doch die Bayern-Fans, die wirklich jedes Spiel mit ihrem Klub unterwegs sind und solche Sprüche gar nicht nötig haben.
Am Transfermarkt hat sich der Rekordmeister mit Joao Pedro Cavaco Cancelo (Linksverteidiger) verstärkt. Der Portugiese kommt von Manchester City zu den Bayern und könnte schon in Mainz in der Startelf stehen. Nullfünf-Trainer Bo Svensson könnte nach dem vorzeitigen Wechsel von Stefan Bell wieder auf den Routinier setzen. Weiterhin dürfte Aaron Martin wieder zum Einsatz kommen, der Spanier hatte gegen Bochum eine Pause erhalten. Im Sturm könnte Ludo Ajorque wieder in die Startelf rutschen und mit Karim Onisiwo die vordere Offensive bilden. Der Rahmen für ein interessantes Pokalspiel ist gegeben- ob es weitere gibt, wird sich weisen.

Pokalhistorie: das dritte Mal gegen den FC Bayern

Bereits zum dritten Mal treffen wir im DFB-Pokal auf den FC Bayern. Zum ersten Mal in diesem Wettbewerb gastieren die Münchner am Mittwoch in Mainz. Zuvor gab es zwei Spiele in München.

1999 - im Eisschrank Olympiastadion

Die Nullfünfer spielten 1999/2000 in der 2. Bundesliga. Im Pokal werden VfL Halle, der Hamburger SV und Hertha BSC aus dem Wettbewerb geworfen bevor uns die Losfee den FC Bayern beschert. Das Viertelfinale (die erste Runde hatten viele Erst- und Zweitligisten ein Freilos) sollte kurz vor Weihnachten, am 22.12.1999 stattfinden und es war in der kleinen Mainzer Fanszene klar, dass man dort dabei sein wollte. Vier Sonderzüge und zahlreiche Busse brachten geschätzte 6-7000 Nullfünf-Fans ins winterliche München. Die Wege zum Stadion -eisglatt. Im Stadion herrschten Minustemperaturen jenseits von -10 Grad Celsius. Die Nullfünfer hatten auf dem Platz keine Chance. Der erste Treffer für die Bayern - ein Eigentor von Steffen Herzberger. In der zweiten Halbzeit erhöhten Roque Santa Cruz und Carsten Jancker und mit etwas Pech hätte das auch höher ausfallen können. Die mitgereisten Nullfünfer hatten jedoch einen überragenden Tag und werden dieses Spiel vermutlich nie vergessen. Ob man sich heute noch mit einem Spruchband "Mainz grüßt die Toten Hosen" zum Obst machen würde, bezweifle ich jedoch.

2006- Pokalspiel mit Verlängerung

Die ersten Spiele in München fanden alle im Winter statt: angefangen vom ersten Pokalspiel 1999, weiter beim ersten Bundesligaspiel 2004 und auch 2005/2006 spielten wir in Pokal und Bundesliga jeweils in der kälteren Jahreszeit dort.
Das zweite Pokal-Gastspiel, das zweite Mainzer Viertelfinale im DFB-Pokal, wurde in der noch neuen Arena in Fröttmaning ausgetragen. Wenn ich aber von dem Spiel der Mainzer in München damals berichten will, gehört dazu auch die Vorgeschichte aus dem Achtelfinale. Die Nullfünfer gastierten kurz vor Weihnachten 2005 auf dem Betzenberg in Kaiserslautern. In einem Elfmeterdrama drehen die Nullfünfer die "Lotterie vom Punkt" und gewinnen mit 4:3 nach Petr Rumans Treffer. Während die Volksseele auf dem Betze kocht und Verschwörung wittert (Stichwort. Ferydon Zandis dritter Elfmeter...) liegt sich die Mainzer Fanschar glücklich in den Armen. Das Viertelfinale beschert uns die Bayern auswärts, kein Traumlos! Dieses Mal fahren deutlich weniger Nullfünfer nach München, viele hatten ja bereits im November das Bundesligaspiel besucht. Dafür konnte das Team von Jürgen Klopp beim zweiten Pokal-Fight mithalten. Erst in der Verlängerung setzt sich der FC Bayern mit 3:2 durch. In der regulären Spielzeit führte Nullfünf durch Michael Thurk sogar lange mit 1:0. Erst Claudio Pizzaro sorgte neun Minuten vor Ende für den Ausgleich. Die Bayern-Führung in der Verlängerung egalisierte Petr Ruman noch, doch erneut Claudio Pizarro besorgte die erneute Bayern-Führung, die auch den 3:2 Endstand bedeutete.