Rasenfunk Royal zu Mainz 05 (Presselinks)

undichsachnoch, Friday, 04.06.2021, 13:32 (vor 1047 Tagen) @ Spielwitz

Gesellschaft ist im Wandel, Sprache ist es auch.

Das Wort Gästin, an dem sich viele ja schon stören, gibt's übrigens schon Jahrhunderte, im Duden steht es auch. Zahlreiche Menschen haben keine Lust, immer nur "mitgemeint" zu sein. Und das passiert bei Gast. Gast und Gästin wiederum lässt Menschen außen vor, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren. Gäst*in spricht alle an.


Das hat man auch mal vom generischen Maskulinum gesagt, dass sich alle davon angesprochen fühlen. Von den 86 Gendermöglichkeiten bei Facebook finden sich bestimmt genug Menschen, die sich auch davon nicht angesprochen fühlen. Für die finden wir dann noch mal eine andere Anrede? Wo fängt es an, wo hört es auf?

Wo findet sich denn der Mann bei Gäst*innen wieder? Man nimmt die ersten 4 Buchstaben, dann ignoriert man den Stern, lässt die nächsten 4 Buchstaben weg, fügt das e hinzu und ignoriert wieder das n - Ja, ok. Ich hatte unrecht. Deutlich zu sehen, wie Männer mitgemeint sind. Wenn man unbedingt eine Gleichheit möchte, dann soll man sich eher ein Beispiel am englischen nehmen und nur noch einen Artikel verwenden. Aber hier werden wir ja auch noch schlimmer. Das englische Wort "User" (welches dort nebenbei für alle Geschlechter gilt) deutschen wir ein und machen User und Userin draus. Sorry, meinte User*in.

Ich gebe Dir recht, jeder kann so schreiben und sprechen wie er es möchte. Und Sprache ist immer im Wandel. Jedoch ist es ein Unterschied, ob die Mehrheit der Gesellschaft die Sprache prägt oder ein relativ kleiner Teil, der sich dazu berufen fühlt, allen anderen eine Sprache aufzudrängen (was Du hier ausdrücklich nach Deiner Aussage nicht tust) - Für mich ist das, leider wie in den letzten Jahren in der Politik, ein deutliches Zeichen, dass hier Einiges auseinanderdriftet - Und das nicht unbedingt zum Guten.


Man kann zum Gendern stehen wie man will, Kritik lese und höre ich leider nur aus Richtung der "Gender-Gegner"... Und das, obwohl, so wie hier auch, einfach nur eine neue, inclusive Schreibweise genutzt wird. Es wird also nichts "vorgeschrieben" und es wird auch niemand dazu gedrängt, es nachzumachen.
Trotzdem gibt es dann immer mindestens einen, der vom Gender-Wahnsinn spricht oder der nichts besseres zu tun hat, als wortreich zu beschreiben, warum er (ja, es sind leider immer Männer) sich weder bevormunden lässt, noch dass er einen solchen Irrsinn alleine mit dem Lesen des solchen unterstützen würde.
Wie gesagt: Ich habe noch nie eine ähnliche Art der Kritik von Seiten der Gender-Unterstützer gelesen. Soviel zum Thema "aufdrängen"...
Es gibt im Übrigen - so meine Erfahrungen - nur zwei Themen, bei denen der Beißreflex noch dramatischere Auswüchse annimmt: Frauenquote und Zwangsprostitution...;-)

Genau so ist es!:wink:


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