Rouven bat mich, bei seiner Abschiedsrede "drüberzuschauen" (Rund um Fußball)

PLANITZER ⌂, Montevideo, Saturday, 03.10.2020, 03:42 (vor 1274 Tagen)
bearbeitet von PLANITZER, Saturday, 03.10.2020, 03:52

...ich habe sie aber mit allen Fehlern so belassen und ihm geschrieben: "Es ist gut so, Rouven!"

Hallo Nullfünfer*Innen!

Mit sofortiger Wirkung trete ich von allen meinem Ämtern zurück. Nur von den Ämtern! Gehalttechnisch suche ich noch einen Trick in meinem Vertrag, dass die Kohle weiter überwiesen wird.

Reflektierend gestehe ich ein, dass ich bei der PK nach dem Spielerstreik nicht die Wahrheit gesagt habe, als ich mitteilte, dass der Streik "nicht im Zusammenhang mit den gestundeten Geldern" steht. Ein Lüge würde ich das nicht nennen.

Ich war auch irgendwie selbst beweihräuchert, dass meine Begründung:
"wir wollen Adam (wie wird eigentlich sein Nachname ausgesprochen?)
die Möglichkeit mit einem Stammplatz bei einem anderen Verein geben, sich als Kapitän der ungarischen Nationalmannschaft für die Euro zu empfehlen".
Ja, so selbstlos war ich bei seinem angedachten Transfer. Jetzt will der hier bleiben, vielleicht weil ich ihn letztes Jahr maßlos überteuert von Hoffenheim loseiste. Dennoch:
Lieber Mainzer*Innen!
Anfangs war ich skeptisch, ob ich in die "Heidel-Fußstapfen" treten könnte. Aber ich war mir auch in meiner Bremer Zeit bewußt, dass ich für die dortigen U23 schon gute Transfers getätigt hatte.
Aber mit Christians Hilfe in der halbjährigen Übergangs- und Einarbeitungszeit, in der wir gemeinsam, was bisher keiner weiß, den Diallo Transfer einfädelten und durch positive Ergebnisse in meinem ersten Jahr habe ich mich leider selbst getäuscht.

Ich konnte finanziell immer aus dem sprudelden Geldtopf des bis dahin solide wirtschafteten Vereins zugreifen und mußte demnach keine eigene Ideen entwickeln oder in Gang setzen.

Es gab bis zuletzt Tage, an denen ich selbst glaubte, was ich in den jeweiligen PKs von mir gab.
In meiner zu spät festgestellten Naivität, dachte ich, dass der Weg meiner Transfers, fußend auf den Glückstreffern Diallo und Gbamin nahtlos weitergeht, vor allem auch, weil meinem persönlich eingesetztem Scout nur eine GPS-Map französischer Zweitligisten zur Verfügung stand.

Einmal diesen Weg eingeschlagen, wollte ich euch - und vor allem mir - nicht eingestehen, dass ich die Befindlichkeit in meinem zusammengestellten Kader und bei euch Fans falsch eingeschätzt habe. Ohne Fans ist im Übrigen vieles einfacher, was die Spiele in der Pandemiezeit eindrucksvoll zeigten. Dann muss auch niemand von uns "doof" vor dem Zaun stehen und sich von den Irren beleidigen lassen.
Ich war schon immer ein Glückspilz!
So gab es in den letzten Jahren immer drei Clubs, deren Management noch schwächer wahr als ich. Paderborn nehme ich ausdrücklich aus.
Deshalb, einige erinnern sich vielleicht noch daran, hatte ich auch zwischendurch mit dem HSV liebäugelt, wo ich für noch viel mehr Kohle noch mehr Schaden unfallfrei anrichten hätte können. Schade.

Hier habe ich mich, als "Sauerländer" in eine Fastnachtsuniform gezwängt und "Zucki Rucki" gesungen.
Ich gehe im festen Glauben alle Transfergelder für sich selbst überschätzte Spieler mit zunehmender Söldnermentalität ausgegeben zu haben.
Aber warum sollte es den Spielern anders gehen, als mir?

Nunmehr hat Lichte die nicht lösbare Aufgabe einen Kader zu trainieren, der nicht trainierbar erscheint.
Etwas, was keinem meiner Trainerverpflichtungen gelang.

Ich hinterlasse bei Mainz 05 einen finanziellen darbenden und, vor allem nunmehr keinerlei individueller Philosphie aufweisenden und aus Fansicht emotionslosen Verein.
Das hat meine Vorgänger nicht einmal in mehr als 15 Jahren hinbekommen.
Ich denke, ich werde die nächste Bewerbung bei der DFL einreichen.

euer Rouven


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