Was eine Logorrhoe hat sich denn in diesem offenen Brief Bahn gebrochen? Der arme Stefan Hofmann, hierauf zumindest der Höflichkeit halber zu antworten, ist ja eine ziemliche Herausforderung... Die Verfasser*innen des Briefes missachten einerseits die alte Regel "In der Kürze liegt die Würze" - für sie gilt offenbar eher "Entschuldigung, aber wir hatten keine Zeit, uns kurz zu fassen". Und sie verkennen andererseits und vor allem, dass kein Außenstehender nachvollziehen kann, was sie mit dem Brief eigentlich sagen wollen. Was soll Stefan Hofmann warum wie ändern?

Schade finde ich zudem, dass die Analyse einen ganz wesentlichen Bereich komplett ausspart, bei dem sich (nicht nur, aber auch) in der abgelaufenen Saison bedenkliche Spaltungstendenzen in der Anhängerschaft von Mainz 05 gezeigt haben, nämlich die Aktionen bestimmter Ultra-Gruppen (Stichwort Kaiserslautern, Anti-Hopp-Aktionen etc.). Ich habe bis heute kein klares und nachvollziehbares Signal wahrgenommen, wie sich die Wiederholung solcher spaltenden Vorkommnisse künftig unterbinden lassen könnte. Mein Gefühl ist, dass sich das, was unsere Gesellschaft im Großen gerade mit Verschwörungstheoretiker*innen und Covididiot*innen erlebt, im Kleinen bei Mainz 05 mit dem Auseinanderdriften von Normalo-Fans und bestimmten Ultras abspielt. Das scheint aber für die Verfasser*innen des Briefes eher ein blinder Fleck zu sein bei ihrer Saisonanalyse - bedauerlich!

In der Reihe7 schien wohl zu lange und zu intensiv die Sonne. Vielleicht erst nochmal ne Nacht drüber schlafen und die Gedanken etwas abkühlen lassen und es dann morgen nochmal versuchen ;)