Trainer, Außendarstellung etc. (Rund um Fußball)

Carlsche, Thursday, 28.05.2020, 21:31 (vor 1419 Tagen) @ OzzY

Naja, gegen Leipzig viel weniger km gelaufen als Mannschaft, gestern gegen Union genauso. Entweder denken die, dass sie das spielerisch lösen können (was das derzeitige Spielerpotenzial aber nicht her gibt), oder schlichtweg keine Kondition vorhanden ist, bzw. falsch trainiert wird. An irgendetwas muss es ja liegen...
Mittlerweile bin ich auch der Überzeugung, dass Achim der falsche Trainer ist, da hätte man echt Sandro weiter arbeiten lassen können, viel schlechter hätte er es auch nicht gemacht. Die Mannschaft braucht einen Trainer wie Magath, der denen mal Feuer unterm Hintern macht...

Ich weiß nicht so richtig, wo meine Ausführungen hinpassen. Deshalb hänge ich mir hier dran an fange mit der Trainerfrage an:

Absolute Zustimmung zum Vorredner. Es scheint als wäre er vom Typ her Sandro doch sehr ähnlich, zumindest in den Aspekten, die man von außen wahrnehmen kann. Im Nachhinein wäre ein "harter Hund" oder eine absolute eher autoritäre Respektsperson für unsere schnell zufriedene Truppe besser gewesen.

Fakt ist, dass sich seit dem Trainerwechsel nichts Grundsätzliches geändert hat. Die Anfangseuphorie - falls es das war und nicht nur Zufall - mit zwei guten bzw. erfolgreichen Spielen war schnell dahin und seitdem alles mehr oder weniger wie vorher.
Desaströse Darbietungen wechseln sich mit gefälligen Auftritten ab, die zu oft nicht entscheidend belohnt werden, individuelle Aussetzer oder auch mal eine wackelige Abwehr, gerne auch die Chancenverwertung oder dass von vornherein gar keine Torgefahr erzwungen wird: irgendwas passt zu oft nicht. Und viel zu selten gibt es einen überzeugenden und erfolgreichen Auftritt, der sowieso nie dazu geführt hat, dass die Mannschaft positiven Schwung mitgenommen oder gar beibehalten hat. Formschwache einzelne Spieler, Kapitäne keine Stammspieler...

Leider wurden meine Befürchtung bestätigt, dass unsere Spieler nicht gestärkt aus der Corona-Pause kommen. Mich würde sehr interessieren, wie die Spieler psychologisch auf den Neustart eingestellt wurden, der sich ja schon relativ lange angedeutet hatte. Geht man so ran, dass man auch Mainz 05 intern einen Neustart ausruft, nach dem Motto "Die bisherige Saison war nicht so der Hit, vergesst alles was bisher war, jetzt können wir wieder bei Null anfangen"? Oder betont man den Ernst der Lage und sagt: "Leute, denkt daran: wir stehen hinten drin, jetzt geht es weiter, es ist alles verdammt knapp, jetzt ist kämpfen/Topleistung/siegen angesagt, damit wir uns Luft verschaffen können". Oder spult man einfach weiter sein Programm ab?
Vielleicht läuft intern was, nach außen werden solche Aspekte nicht kommuniziert.

Es kam bei mir in der ganzen Corona-Zeit und in der Vorbereitung auf den Neustart nie so rüber, als wäre die Mannschaft zusammen gewachsen. Gerade Krisenzeiten bieten Gruppen von Menschen, die zusammen arbeiten, dazu doch Chancen.

Zur Außendarstellung: die ist meiner Meinung nach schon lange unglücklich und unbefriedigend. Ich beschränke mich jetzt nur auf den Bereich Aussagen vor und nach Spielen: Klar, man kann immer argumentieren. "Was sollen sie denn auch sagen, man muss das Positive sehen" etc.
Mir ist das aber alles zu dünn, zu brav, zu Baustein-artig und mittlerweile auch nicht mehr passend zur heiklen Lage.

Ich zitiere AB auf https://www.mainz05.de/news/die-aufgabe-hat-sich-nicht-veraendert/

Immerhin stimmte die Einstellung im Team. "Wir hatten uns vorgenommen, den Kampf und die Körperlichkeit anzunehmen, die uns Union angeboten hat, da kann ich der ganzen Mannschaft nur ein großes Lob zollen. Auch, dass sie die ganzen Standards, die seitlichen Freistöße und Ecken, die brandgefährlich sind, sehr gut verteidigt hat. Das alles hat die Mannschaft so angenommen, wie wir es ihr aufgetragen haben. Im Großen und Ganzen bin ich mit der Bereitschaft, mit dem Engagement mit dem Ehrgeiz und dem Siegeswillen schon zufrieden", erklärte der Trainer.


Grundsätzlich stimme ich dem oberen Teil zu, trotzdem wirkte es für mich weniger wie "Kampf" annehmen als der Versuch spielerisch dagegen zu halten. Und da hat mir in der zweiten Halbzeit wie so oft der allerletzte Wille gefehlt. Und die Zufriedenheit im Großen und Ganzen kann ich deshalb nicht nachvollziehen. Da hätte schon etwas mehr bei rumkommen müssen als zeitweise optische Überlegenheit bis 20 Meter vors Tor und zwei, drei gute Chancen. Was intern geredet wird, klar - ungewiss. Für mich wäre es aber nicht überraschend, wenn sich diese leichte Zufriedenheit der Verantwortlichen auch auf die Spieler überträgt. Umso komischer, weil es sich nicht mehr leugnen lässt: Die Luft wird immer knapper.


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