Keine hilfreichen Relativierungen (Presselinks)

SupportReihe7, Tuesday, 03.03.2020, 15:58 (vor 1486 Tagen) @ sjott

Mein Senf zu "Unsa Senf", dem Artikel der Wortpiratin und vielen Beiträgen hier im Forum: Mich überzeugen die argumentativen Anstrengungen, die Anti-Hopp-Banner zu relativieren, nicht. Es kann nicht darum gehen, Gleichheit im Unrecht zu beanspruchen. Natürlich wollen wir alle keinen Rassismus, keinen Sexismus etc. etc. im Stadion, aber wir wollen eben auch keine Plakate, in denen irgendwelche Menschen im Fadenkreuz dargestellt oder als "Hurensohn" beschimpft werden. Und das ganz unabhängig davon, wie die Verdienste von Sportmäzenen wie Dietmar Hopp zu werten sind. Wenn ich vorsätzlich falsch parke und ein Knöllchen bekomme, dann steht es mir nicht zu, darüber zu lamentieren, dass die Fahrzeuge vor und hinter mir genauso falsch parken, aber ohne Bußgeld davon gekommen sind. Dass mir Recht geschehen ist, wird nicht dadurch relativiert, dass andere mit ihren unrechten Handlungen davon gekommen sind.

Ich kann Menschen, die derartige Plakate und Banner hochhalten, auch nicht als "kritische" Fußballfans wertschätzen, weil die Art und Weise, wie sie ihre Meinung zum Ausdruck bringen, für sich gesehen nicht tolerabel ist.

Deswegen würde mich freuen, wenn im Mainzer Fanblock solche Plakate - ebenso wie rassistische, sexistische etc. etc. Äußerungen - nicht auftauchen würden. Meine Wahrnehmung der spezifischen Mainzer Fußballkultur mag aus Bruchweg-Zeiten stammen und romantisierend sein, aber wahre 05er sollten mit diesem ganzen Thema einfach entspannter und unaufgeregter umgehen als das jetzt in anderen Stadien geschehen ist (wozu das beim Paderborn-Spiel gezeigte Banner aus meiner Sicht kein hilfreicher Beitrag war, denn Beleidigungen sind weder Recht noch gar Pflicht).


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