UEFA-Präsident Ceferin will Abseitsregel ändern (Rund um Fußball)

Udo, Friday, 06.12.2019, 16:43 (vor 1593 Tagen) @ Alsodoch

Vom Eindruck her empfinde ich schon, dass der VAR meint, die Oberhoheit zu haben.
Denn es ist der VAR der festlegt, was eine eindeutige Fehlentscheidung ist, die zum Eingreifen berechtigt oder eben nicht.
Bei Schalke hätte er eingreifen müssen, bei Wehen Wiesbaden vllt. eher nicht.
Beim Handspiel ist eh alles Interpretationssache.

gerade Wiesbaden ist je ein interessantes beispiel, wo sich einige übergreifende Probleme bündeln.

es geht ja aschon mit der Interpretation der Aussage los, der VAR solle sich nur bei klaren Fehlentscheidungen melden.

Da es im Fußball ninmal so ist, dass es glasklare Formulierungen im Regelwerk gibt aber auch weiche, interpretierbare.

Bei den glasklaren ist jede Abweichung eine klare Fehlentscheidung - es gibt ja keine Abstufungen.

Deshalb kann und wird ja Abseits ohne den Blick auf den Monitor entschieden.
(anders als der Unterpunkt passives Abseits, der hat weiche Faktoren).

aber auch hier gibt es Diskussionen, weil es z.B. Ceferin gar nicht immer gefällt, dass man die glaklaren Formulierung in milimetergenaue Entscheidungen umsetzt.

Wiesbaden oder der Wechselspieler-Elfmeter sind auch Bespiele für buchstabengetreue Regelumsetzung, die zu Aussagen führen, man werde nicht mehr dem Geist des Spieles gerecht.

Das ist der eine große Strang über den kritisch diskutiert wird (ob sachlich oder unsachlich)

Die Quintessenz dieser Art Kritik ist: wollen wir eigentlich so genau sein? Hat Fußball was mit der Nasenlänge zu tun?
Der Fluch exakter Regeln, wenn man in der Lage ist, sie auch so exakt einhalten zu können.

(Der andere Strang speist sich aus dem Gegenteil - gibt es denn wirkliche keine klare Ansage, was denn jetzt Handspiel ist... (gäbe es die, würde Handspiel in den ersten Strang rutschen - muss man so exakt sein ...)

bei diesen Dingen mit klar beantwortbaren Ja/Nein - Fragen handelt der VAR also autonom und telt das Ergebnis dem SR mit. Wie gesagt - kein Grund zum Anschauen durch den SR. Er pfeifft dann bzw. agiert entsprechend.

Wer hat da jetzt das letzte Wort? Der SR - aber es sieht anders aus - weil er dem VAR glaubt - und das auch kann.

Es zeigt sich dann aber auch, dass der VAR keine Möglichkeit für Fingerspitzengefühl oder ähnliches hat. Er kann Ja/Nein-Fragen beantworten - das kann er nicht einfach bleiben lassen.

So werden dann Schwächen von Regeln (oder auch den VAR-Regeln ) deutlich, weil man in ihnen enthaltene klare Ja/Nein-Entscheidungen (ziemlich) exakt treffen kann.


Beim Wechselspieler-Elfer: die Regel wurde geändert, weil alle Welt Unverständnis äusserte, dass, wenn ein Wechselspieler von draussen vor das Tor läuft und den sicheren gegenerischen Siegtreffer in letzter Sekunde vereitelt, nichts gemacht werdeb kann.
Jetzt gilt, dass das Spiel zu unterbrechen ist, wen ein Teammitglied ins Spiel eingreift und dass die Spielfortsetzung ein direkter Freistoß ist.

Das ist glasklar. Das ist so glasklar, dass jedes Eingreifen eines Teammitgliedes der verteidigenden Mannschaft von aussen ins Spiel im Strafraum zum Elfer führt.
Das Stoppen eines im Spiel befindlichen Balles ist ein Eingriff. Dass der Spieler draussen etwas ganz anderes wollte und meinte getan zu haben, dass der SR das eher unbewusst gar nicht so strafbar wahrnimmt, weil er das "übliche" und so auch gewollte Verhalten des Spieler unterstellt ... das alles wäre so gelaufen.
Der VAR muss aber Szenen erkennen die zu einem übersehenen Strafstoß führen,
Es bewusst nicht zu tun, wäre ein Fehler. Sie sinnvolle, schon lange überfällige Regelung hat eine winzige Nuance nicht geregelt. Sie lässt aber auch keinen Spielraum ...

Ich bin sicher, dass inzwischen weltweit hunderte Male jemand von der Bank einen Ball der ins aus rollt aufmnimmt um ihn schnell wieder ins Spiel zu bringen, zu früh angefasst hat .., hier gibt es aber keien Erlaubnis für den VAR einzugreifen.


Tja und Wiesbaden ist eine Frage der VAR-Regeln.

die meisten strafbaren Diege werden nach einem Tor soweit rückwärts geprüft bis man den Start einer Angriffsoperation erkennt (meist ist davor eine kontrollierte Ballbehandlung des Gegners auszumachen.) Beim übersehenen "Ball out" steht abweichend, dass ein "in der Folge" (subsequently) erzieltes Tor nicht zählen kann, ebenso wie die anderen vom VAR zu überprüfenden Situation nicht zu werten sind (rote Karte, Verhinderung einer klaren Torchance). Subsequently - nicht: wenn danach unmittelbar eine Angriffsaktion folgt. War das so gemeint? Kann der VAR das einfach anders interpretieren? Eigentlich nicht.


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