Sportjournalismus und Vereins-PR (Rund um Fußball)

Handgottesseinvater, Friday, 03.05.2019, 10:36 (vor 1792 Tagen) @ MPO

Laaser zufolge bleibt die Aufgabe der kritischen Medien, Nachrichten von PR zu trennen, Meinungen darzustellen und Missstände aufzuzeigen. Sollten diese irgendwann einmal wegbrechen, »werden wir eine andere Gesellschaft haben«, mahnt Berger.


Ja. Allerdings sehe ich ehrlich gesagt eher die große Gefahr, dass sich "kritische Presse" deutlich mehr als Hetzermedium präsentiert. Die nicht auf Misstände aufmerksam macht, sondern instrumentalisiert wird für bestimmte Zwecke. Die BILD ist da ja schon lange "Vorreiter" in dem Bereich. Da wird jahrzehntelang gegen Ausländer gehetzt - den Ertrag und Nutzen davon sieht man ja. Das deutsche Reich ist ja wieder erwacht...

da liegt der systemhase im pfeffer: Wenn information ware ist, muss man sie verkaufen. das passt zwar genausowenig, wie wohnraum zur ware zu machen – heisst aber nicht, dass es nicht passiert. wenn du klicks willst, musst du skandale versprechen. aber selbstverständlich keine, die dem geschäft insgesamt schaden würden.

kritische öffentlichkeit heisst demgegenüber, zu differenzieren – was nur mit der von dir eingeforderten sachkunde geht. ein guter sportjournalist muss m.E. nicht nur fachlich fit sein, sondern das was auf und neben dem platz passiert auch noch gesellschaftlich einordnen. oder zumindest einordnen können, denn nicht jeder kreisklassebericht muss adorno zitieren.

ohne den aktiven journalist*innen zu nahe treten zu wollen, aber recherche und hintergrundkenntnis braucht zeit. wo soll die herkommen, wenn journalismus letztlich nach renditegesichtspunkten betrieben werden muss? ich vermute, dass letztlich auch hier unter jede menge druck gearbeitet werden muss und nicht alle, die im tv auftreten so blöd sind, wie sie oft rüberkommen...

letztlich laufen auch in der deutschen medienlandschaft die fäden bei einigen wenigen zusammen und wer nicht geschluckt werden will, muss wachsen.

zur rolle der vereine:
der sportjournalismus erinnert teilweise an den "embedded journalism", der mit dem irakkrieg 2 geboostet wurde. (und: natürlich kann man das vergleichen, auch wenn der vergleich hinkt.)

insiderkenntnissse fehlen mir, aber an den ergebnissen, die ich lese, glaube ich ein paar trends erkennen zu können.

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yeahyeayeah


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