Was gibt es denn eigentlich für Argumente gegen eine Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft ?

Ich glaube da sind viele Emotionen im Spiel. Ausgliederung klingt nach Geschäftemachen, Unternehmen, Gewinnerzielen etc. In der ganzen Gemengelage mit der zunehmenden Kommerzialisierung, Spieltagsaufdröselung, Tranfererlöse, Fernsehgelder etc. pp. ist der gute alte Verein halt noch ein Ding, das immer so war und so bleiben soll. Die Fans und Mitglieder haben damit Einflußmöglichkeiten, können über Personen abstimmen und das Ganze ist in einem einheitlichen Rahmen. Mit einer Ausgliederung würde man Mitbestimmungsrechte abgeben. Außerdem wäre Mainz 05 dann wie die vielen anderen Fußball"vereine".

Mit den neuen Strukturen sind wir eigentlich schon einen großen Schritt Richtung Kapitalgesellschaft gegangen. Das braucht jetzt noch ein gewisse Eingewöhnungszeit. Der Weg dahin war ja durchaus schmerzhaft. Eine Ausgliederung käme für viele desdewesche rein gefühlmäßig viel zu früh.

Auch ohne Ausgliederung und GmbHs hat die Professionalisierung und der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb bei Vereinen schon längst einen großen Anteil. Der FC St. Pauli e. V. hat eine Fananleihe herausgegeben. Auf die Homepage des "FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V." gibt es die Rubrik "IR/Anleihen". Das sieht eher nach Kapitalgesellschaft aus. Stichworte wie Anleihen, Financials, Finanz-News, Investoren-Verteiler, Finanzkalender findet man dort. Könnte man sich auch fragen, was das noch mit einem e.V. zu tun hat.