Die Aussage ist mir ein wenig zu pauschal. Quaison hat in der letzten (sehr schwierigen Saison) eine persönlich sehr erfolgreiche gespielt und war wohl maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt. Mir geht es da weniger um die absolute Anzahl der Tore, sondern mehr um den Zeitpunkt der Tore. Zum 4:0 zu treffen ist nicht mehr entscheidend, aber er hat sehr häufig zum 1:0 oder 2:1 seine Tore gemacht (u.a. Gladbach, Hertha, Paderborn, Köln, Bremen). Gegen Stuttgart war er als Offensivspieler derjenige, der im Vollsprint noch versucht hat den Konter auf der Linie zu klären, da war von den etatmäßigen Defensivspielern weit und breit nichts zu sehen. Ich halte ihn eigentlich für einen Spieler, der 100% fokussiert auf den Sport ist und immer seine Leistung abrufen möchte. Selbstverständlich gelingt das aktuell, wie bei allen anderen eher mittig. Wenn ich z.B. dagegen Baku in den letzten drei Wochen gesehen habe, da muss mir niemand mehr mit dem unsäglichen „Söldner-Argument“ kommen. Er hatte sowohl in Leipzig als auch gegen Stuttgart bereits mit Mainz 05 abgeschlossen und auch so gespielt. Lustlos, uninspiriert, desillusioniert und er soll dann angeblich die Identifikationsfigur sein. Er wollte sein wirtschaftliches Glück finden und da spielt es nun mal keine Rolle ob jemand aus Mainz oder Roubaix kommt und wo er seine Jugend verbracht hat. Ich habe damit grundsätzlich kein Problem, das ist eine freie Marktwirtschaft und der Arbeitnehmer sucht sich die lukrativste Anstellung. Nur wir müssen mal mit der Romantisierung von Fußball aufhören. Bedenklich ist es allerdings, wenn die Arbeitnehmer die Führung übernehmen und strategische Entscheidungen treffen sowie den Abteilungsleiter quasi entlassen. Zudem bis heute nicht begründen, wo jetzt eigentlich die Probleme liegen. Aber vielleicht ist ihnen zwischenzeitlich auch aufgegangen, dass es in der Öffentlichkeit nicht so gut ankommt, wenn man die Arbeit wegen 15% Gehaltsverzicht /-stundung (was auch immer) bei 3 Monatsgehältern auf ein überwiegend 7-stelliges Jahresgehalt niederlegt, während zeitgleich rd. 4 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit sind. Sehr hilfreich finde ich auch die Äußerungen von Herrn Latza „Dazu sage ich nichts mehr. Ich habe schon genug zu dem Thema gesagt“ – echt wo??