zur #lexHopp dem Beinahesponsor des FCK und zweierlei Maß (Presselinks)

Handgottesseinvater, Sunday, 01.03.2020, 10:03 (vor 1515 Tagen) @ Wasenloos

Bayernfans sind natürlich nicht neidisch auf Hoffenheim. Die aggressiven und pöbelnden Fans - gleich aus welchem Verein - die eine Minderheit darstellen, rekrutieren sich aus dem Heer der Unzufriedenen in Deutschland, Menschen, die mit Ihrer eigenen persönlichen Situation (beruflich oder finanziell oder privat hinsichtlich fehlender Partnerbeziehungen usw.)unzufrieden sind. Sie verlagern die eigentlich die eigene Person betreffenden negativen Emotionen auf andere Menschen, die sich vermeintlich dazu eignen. Der Milliardär, der sich seinen Lebenstraum erfüllt, und den Fußball (natürlich Quatsch) zerstört. Dieselben Hetzer betrachten z.B. auch Migranten als Feinde, da sie einem etwas wegnehmen könnten, den Arbeitsplatz, die schräge Identität als Deutscher, was auch immer das ist. Auch die Pyro-Aktionen wie beim Spiel des FCK in Mannheim haben etwas mit dem Ausleben von Aggressionen zu tun und nicht mit "Fußballkultur". Die allermeisten Zuschauer finden Pyros Scheise, u. a. weil sie den Dreck nicht einatmen wollen. Warum dominieren diese Leute als kleinste Gruppe die Stadien?

dass die bayern-/bvb-fans gestern emigrantenfeindlich sind, ist eine weitere steile these.

ich fasse deine darstellung mal zusammen:

1. dieselben leute, die hopp als hurensohn bezeichnen, sind migrantenfeindlich.
2. sie machen das, weil sie mit ihrer eigenen persönlichen situation (beruflich, finanziell, beziehungsbezogen) unzufrieden sind und
3. ihre negativen emotionen diesbezüglich auf andere verlagern, die sich vermeintlich dazu eignen;
4. die übertragung funktioniert via neid (gegenüber hoffenheim/hopp) und angst (gegenüber migranten)

das ist nicht überzeugend:

du müsstest für deine thesen belegen, dass a) die hopp-kritiker aus neid handeln, b) sie gleichzeitig angst vor migranten haben.

wenn sich hopp und migranten gleichermaßen als projektionsfläche für die eigene negative situation eignen, müssten sie – zumindest aus sicht der kritiker/hater – etwas gemeinsam haben. aber was?

ich finde da nichts: hopp hat einen haufen geld, einfluss und soziale anerkennung, darauf könnte man neidisch sein, ok. die anderen haben oft nicht viel (dafür oft viel verloren), wenig einfluss, und kaum soziale anerkennung. darauf kann man nicht neidisch sein.

also funktioniert deine gleichung nur, wenn neid und angst dasselbe sind ODER dieselben leute, die neidisch auf hopp sind, auch (aber aus anderen gründen) angst vor migranten haben, weil sie ihnen was weg nehmen.

a) ich will nicht in abrede stellen, dass es diese konstellation geben kann, aber mir fehlt da die evidenz, dh ich kann nicht nachvollziehen, woher du deine erkenntnisse gewinnst, speziell, warum du sie z.B. den bayern-fans gestern unterstellst.

b) die hopp-kritik auf neid zu reduzieren folgt einer gängigen argumentationsstrategie: wer kritisiert, wie reichtum und einfluss zustandekommen, bekommt neid unterstellt – die kritik soll so delegitimiert werden.

(mal ganz davon abgesehen, dass die bayernfans gestern sich nicht primär auf kritik an hopp bezogen haben, sondern auf die strafen gegenüber bvb-fans. die beleidigung von hopp war – nach eigenen angaben – blosses vehikel, um die aufmerksamkeit zu sichern.)

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yeahyeayeah


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