FAZ: Mainz und die Erinnerungen ans gallische Dorf (Rund um Fußball)

MPO, Monday, 16.12.2019, 12:41 (vor 1590 Tagen) @ Stingbo

aus der FAZ : EIN KOMMENTAR VON DANIEL MEUREN

Als Mainz 05 vor allem unter Thomas Tuchel die Großen in Serie ärgerten, war die Fußballwelt noch etwas anders. Und dennoch muss sich der Klub an dieser Zeit messen lassen, als er so innovativ und mit klarer Identität zu Werke ging......

https://www.faz.net/aktuell/sport/rhein-main-sport/mainz-05/mainz-05-erinnert-an-zeiten...

Der Artikel hört so ein bisserl da auf, wo er dann wirklich interessant werden würde. Zum Beispiel wird nicht der Punkt herausgearbeitet, WARUM das gestern so war und heute nicht. Recht lapidar wird kurz gesagt, dass wenn ein Topteam heute "willig" angereist kommt, dass dann nix zu holen ist. Aber deutet eben mit dem Verweis auf die U19 an, dass dem nicht so sein muss.

Das Problem ist, dass 05 taktisch seit Hjulmand stagniert (bestenfalls). Schmidt kam über Pathos und Ethos, der recht simple Kickn-Rush Fußball wirkte wie 05-DNA, aber eher nur oberflächlich. Schwarz wollte seine Philosophie von einem proaktiveren Spiel durchdrücken, aber er vermittelte dabei letztlich zu wenig Feinheiten für diese anspruchsvolle Herangehensweise. Beierlorzer setzt bis dato auch eher auf eine Stammelf und -formation, unabhängig des Gegners.

Das machen sehr viele Trainer so, auch wenn sich andere Dinge anbieten würden. Es scheint wohl ein Zeichen von Schwäche zu sein, wenn man sich nach dem Gegner richtet - witzigerweise sind die genannten Ex-05er in den Spitzen der europäischen Topligen aber alle sich nicht zu schade, kleine und größere Anpassungen zu machen. Selbst CL-Sieger Klopp spielt zwar grundsätzlich recht durchgängig sein 4-3-3, variiert aber im Personal mal mehr nach kämpferischen Arbeitern im Mittelfeld oder nach feinerer Klinge. Je nachdem, welche Aufgaben in diesem wichtigen Bereich so anstehen.

Und Tuchel feuert mit einer Offensive aus Cavani, Neymar und Mbappe, passt trotzdem (oder gerade deswegen) die Defensivformation je nach Gegner an bzw. stellt auch mal im Spiel um.

Es muss ja nicht immer so feinklingig laufen, aber warum machen solche Sachen nicht mehr Trainer? Siehe auch Flick bei den Bayern, der seine Mannschaft grundsätzlich solide einstellt, aber wenig bis gar nicht auf den Gegner reagiert, wenn dieser eine gute Idee hat, wo er die Bayern packen kann.


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