AZ: Keine Spielfreude, keine Intensität, keine Stabilität (Presselinks)

MPO, Tuesday, 10.12.2019, 10:31 (vor 1598 Tagen) @ Seminator

Ich steh nunmal auf Flügelspiel mit Flanken aus dem vollen Lauf :-)

Die find ich auch gut, aber ich glaub, die machen momentan bei unserer Offensive wenig Sinn. Quaison und Onisiwo haben ihre Stärken eher unten - und generell auch mehr in Kontersituationen.

Generell geht vieles besser, da braucht man nicht zu diskutieren. Was Beierlorzer primär geändert hat, ist mehr Engagement in der Offensive, bzw. ein schnelleres Offensivspiel. Wir bauen nicht mehr langsam auf, sondern der Ball muss mit Tempo vor. Das passt scheinbar besser bzw. schaut zumindest für den Zuschauer besser auf.

Ich denke, wir sind auch nach wie vor verwöhnt von Tuchels Strukturen, das sah halt immer nach Plan aus und die Schwächen der Spieler traten nicht so hervor, bzw. wurde da taktisch entsprechend geflickt. Wenn einer nur Offensive konnte, bekam er nen Wasserträger, der die Defensivlöcher flickt. Das haben wir seitdem leider nicht mehr gehabt und der Leistungsabfall bestimmter Spieler (Jairo bspw.) war dann extrem.

Diese taktische Feinarbeit fehlt weiterhin. Und ich weiss auch nicht, ob Beierlorzer die einbringen wird, wenn er Zeit hat. Sein kleines RB-Kapitel könnte das vermuten lassen, aber ich will das nicht überbewerten. Stand der Dinge ist er ein recht handelsüblicher Pressingtrainer - was jetzt auch nichts schlechtes ist, aber da sind wir halt einfach im Lostopf für Punkte und haben wenig Vorteile (ausser eben einem vermutlich besseren Spielertool als die Aufsteiger).

Finde es auch generell schade, wie wenig Trainer im allgemeinen durchaus sinnvolle Neuentwicklungen ignorieren. Man schaue sich gerade einfach mal Rose/Maric bei Gladbach an. Verlacht, weil sie "nur" in der österreichischen Operettenliga gemacht haben - und jetzt grüßen sie schon recht lange von Platz 1. Und gewannen gegen die Bayern AUCH mit Glück (Halbzeit 1), aber auch und gerade wegen taktischen Anpassungen in HZ2.

Siehe meine 08/15-Analyse zu Augsburg: Das ist keine Hochwissenschaft mit Flügelspiel und unseren Schwächen. Auch gegen Dortmund kann ich schon einbuchen, dass wir mit dem 3-4-1-2 sehr auf den Sack kriegen werden, weil sie Sanchos, Brandts, Reus' und Co. uns dort blankspielen werden und Zentner nicht alles rauskratzen kann.

Ich verstehe, dass Trainer gerne Stärke demonstrieren wollen und "ihr" System durchdrücken - aber wenn sogar der Tabellenführer gegen alle anderen Teams kleine Anpassungen macht, dann ist das nicht unehrenhaft.


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