Ganz generell.. (Rund um Fußball)

SaschaMZ, Sunday, 11.08.2019, 12:41 (vor 1719 Tagen) @ sjott

...wurden gestern einige Chancen verspielt sowie Hoffnungen und Euphorie eingestampft. Im Grunde genommen wäre es ganz egal gegen wen wir gestern gespielt hätten, wäre es so geendet wie es ist.


Verein: Man hatte das Gefühl das aufgrund der letzten Saison wieder viele richtige Schlüsse gezogen wurden. Schwächen erkannt und gute Transfers getätigt. Man hat sich nach außen hin immer einig gezeigt und ist Dinge ganz offen angegangen.
Den Umbau der Stehtribüne über eine Umfrage abgeklopft, die abnehmenden Zuschauerzahlen anzugehen (Stichwort 11er Karte) und auch das neue Erscheinungsbild mit der eigenen Typografie wurden sehr positiv bewertet. Dann befeuert man das ganze noch in dem man sich einfach nur mal vorstellen kann, das Mainz 05 ein paar Runden weiter im Pokal bleibt, um mal wieder ein sportliches Erfolgserlebnis rauszuhauen und dann wird diese Vorfreude auf die Saison mit einem Startspiel gegen den FCK, das hätte nicht wertvoller sein können (!), so radikal beendet. Ok, passiert.

Sportlich: Ja man hat sich festgelegt in der Raute ohne außen zu spielen, kein Problem. Wenn dahinter eine Idee steckt, die intern komplett gelebt wird (und daran glaube ich persönlich auch immer noch) muss man dem ganzen Zeit geben und Vertrauen. Das Vertrauen in Mainz schon immer das A und O war, sollte mittlerweile jeder der hinter dem Verein steht wissen und stützen. Der Punkt ist einfach, wenn man dieses Spiel mit seiner Besonderheit so annimmt, 6000 Leute anreisen und die Stimmung wirklich überragend ist, müssen unsere Spieler ALLES geben!
Wir haben eine sehr starke erste halb Stunde gehabt, wenn es 2:0 zur Halbzeit steht, kommen keine Fragen auf. Du kannst im weiteren Verlauf auch einen dummen Elfmeter bekommen und 1:0 zurückliegen. Aber selbst dann muss es einer Bundesliga Mannschaft möglich sein ein besseres Ergebnis zu erzwingen!
Man muss es schaffen, viel gefährlicher die letzten 20-25 Minuten Bälle vors und aufs Tor zu bringen als wir das in jedem Moment des Spiels getan haben. Ich bin absolut nicht der Freund davon einzelnen Spieler den schwarzen Peter zuzuschieben, aber wenn ich als Fan auf der Tribüne das Gefühl habe, da sind zwei, drei Leute auf dem Feld die völlig lustlos am Spiel teilnehmen, werd ich verrückt. Nochmal, die Besonderheit des Spiels und der Spielverlauf hätte viel mehr Willen und Wut in den Spielern auslösen müssen, aber wir waren bis auf wenige auf dem Platz ideenlos und das müssen sich Profifußballer ankreiden lassen.

Fans: Der Umbau der Stimmungsblöcke ist ein Thema für sich, der Verein hat versucht möglichst früh die Dauerkarteninhaber einzubinden, das war absolut ok. Das man skeptisch war und vielleicht noch ist - ist in Ordnung, aber mein Eindruck war schon das der Großteil erstmal offen gegenüber der Veränderung war, wenn auch mit murren. Ich war nie ein Freund von Vincent, aber er hat es am letzten Spieltag zu seinem Abschluss am Mikrofon gesagt, das ist eine Chance für die Tribüne und Stimmmung und das sollte man auch so annehmen. Es gab immer wieder Unstimmigkeiten zwischen den Normalos und den 'Supporters' in den letzten Jahren durch verschiedene Aktionen und Fehler.
Aber in dieser Situation, wir spielen nun einige Jahre Bundesliga und haben uns geil entwickelt, da gibt es zig Vereine in 2. und 3. Liga die würden umgehend mit uns tauschen, muss man sich im äußeren Umfeld der Ultra-Fanclubs anders verhalten. Diese Chance die Vincent angesprochen hat, wurde gestern einseitig eingerissen. Man stellt sich vor so einem Spiel hin und gibt Regeln aus, aber anstatt vielleicht auch mal ein Zeichen zu setzen und sagen wir hauen heute alles raus! Gemeinsames Auftreten, Fahnen, extremes Anfeuern und BENEHMEN uns wie wir es vorgeben um die Mitgereisten mitzunehmen und vielleicht zu zeigen, das ist unsere neue Identität.
Doch ganz im Gegenteil, haben viele kleine Dinge gestern gezeigt das diese Geschichte und die aufkeimende Gemeinsamkeit des Fanseins komplett verspielt wurde. Ich bin gespannt wie groß der Keil sein wird der nun wieder dazwischen getrieben wurde, aber hier hat sich nur eine Seite schuldig gemacht.
Niemand wird Leute aus den eigenen Reihen verpfeifen, um so etwas in der Szene zu bereinigen, das wäre die einzige richtige Reaktion - diese Größe wird man nicht haben. Ich sage definitiv auch nicht, das man vielleicht Anteil an den Plänen hatte, dennoch habe ich absolutes Verständnis für Leute die bei zukünftigen Spenden für Choreos oder Fahnen und Zettel in die Luft zu halten um teilzuhaben, dankend ablehnen.


Das Ergebnis gestern ist komplett nebensächlich, aber es wurden viele Dinge die einen wichtigen Schwung in den Verein hätten bringen können zerstört und das ist es was bleiben wird.


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